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1. Geschichte des Altertums - S. 207

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 32, 2. Romulus als erster König u. die älteste Staatsverfassung. 207 Herrschaft der Könige auf sieben Hügel aus, welche folgende Namen führen: Capitolinus, Palatinus, Aventinus, Quirinalis, Viminalis, Esquilinus und Cälius. Die Erbauung der Stadt setzt man gewöhnlich in das Jahr 753 v. Chr.; die Römer feierten in späterer Zeit den 21. April als ihren Gründungstag. 2. Romulus als erster König und die älteste Staatsverfafsung. Romulus 763—716. Die ersten Bewohner der Stadt Rom bildeten, wie Traditionen und Sage weiter berichten, teils die Gefährten des Romulus und Remus, teils ausgewanderte Bürger aus Albalonga. Um die Zahl seiner Bürger zu vermehren, erklärte Romulus seine Stadt zu einem Schutzort (Asyl) für alle Leute, welche ihre Heimat meiden mußten. Auf diese Weise siedelten aus den benachbarten Städten und Ländern viele Leute, Freie und Sklaven, Gute und Böse, nach Rom über. Aber den Bürgern der neuen Stadt fehlte es an Frauen, und da die benachbarten Völker keine Lust zeigten, ihnen ihre Töchter zu geben, so ersann Romulus eine List. Er veranstaltete zu Ehren des Neptun feierliche Spiele und lud die Nachbarn zu denselben ein. Diese kamen auch mit Weib und Kind und ahnten nichts Böses; insbesondere sollen viele Sabiner erschienen sein. Kaum hatten die Spiele begonnen, so brachen auf ein Zeichen des Romulus die Bürger Roms hervor und raubten an 700 Jungfrauen, welche zu den Spielen gekommen waren. Die Geraubten ließen sich von den römischen Männern bald besänftigen; aber ihre Eltern ergriffen bestürzt die Flucht, schrieen laut über die Verletzung des Gastrechts und riefen den Neptun zum Rächer der erlittenen Schmach an. Zuerst erschienen die benachbarten Latiner nach einander mit Heeren vor Rom, wurden aber von Romulus geschlagen und auf den Antrag der Hersilia, einer geraubten La-tmerm und Gemahlin des Romulus, als Bürger Roms in die Stadt aufgenommen. Schlimmer wurde der Kampf, als die Sabiner (Titier) vor Rom anlangten. Durch List eroberte ihr König Ti tu s Tatius der Sage nach die römische Burg, welche auf dem kapitolischen Hügel lag. Als nämlich Tarpeja, die Tochter des römischen Befehlshabers in der Burg, Wasser holen wollte, fiel sie den Sabinern in die Hände. Nach vielen Bitten ließ sich die Jungfrau bewegen, ihnen die Burg zu überliefern, wenn sie ihr das gäben, was sie am linken Arme trügen; sie deutete dabei auf die goldenen Armringe der Feinde. Die Sabiner versprachen dies. Als sie aber in der Burg waren^

2. Geschichte des Altertums - S. 214

1889 - Wiesbaden : Kunze
214 Dritter Abschnitt. Erster Zeitraum. zu lange. Es beschloß deshalb, denselben zu ermorden, und einige unzufriedene Senatoren boten Tarqninius ihre hilfreiche Hand zu der schändlichen That. In dem Rathaussaale, an den Stufen des Thrones vergriff sich Tarquinins an seinem Schwiegervater, ließ ihn die Treppen des Rathauses hinunterwerfen und auf der Straße ermorden. Als die entartete Tochter herbeieilte, ihren Gemahl als König zu begrüßen und die Knechte vor der Leiche ausweichen wollten, befahl sie denselben, über den Leichnam des gemordeten Vaters hinwegzufahren. 3. Der siebente König und das Ende des Königtums. Tarqninius Sup^rbus 534—510 hatte sich in gewalttätiger Weise des Thrones bemächtigt und behauptete sich ohne Volksbeschluß auf demselben, indem er die von Tullius gegebene Verfassung aufhob und eine willkürliche Militärherrschaft einführte. Die Bürger durften zu einer Volksversammlung nicht zusammentreten; die Rechte des Senates wurden beschränkt, gegnerische Senatoren verbannt oder hingerichtet und ihr Vermögen für den Staat eingezogen. Die Reichen wurden durch hohe Steuern, die Armen durch harte Frondienste bedrückt. Wegen dieses Verfahrens erhielt er den Namen Superbus d. h. der Übermütige. Nach außen wurde jedoch Roms Macht und Umfang erweitert. Tarquinius schloß mit Karthago einen Handelsvertrag, sicherte die Vorherrschaft Roms, indem er die Truppen des latinischen Bundes mit den römischen gänzlich verschmolz, und dehnte seine Herrschaft über ganz Latium aus. Die trotzende lati-nische Stadt G a b i i gewann er durch die List seines Sohnes Sextus. Sextustarquinius ging nach Gabii und berichtete dort, er sei von seinem Vater grausam mißhandelt worden. Er gewann Vertrauen und wurde an die Spitze einer Heeresabteilung gestellt, mit welcher er einzelne Truppenteile seines Vaters verabredetermaßen zum Weichen brachte. Als er hierauf den Oberbefehl über die ganze Stadt erhielt, verfuhr er mit den Vornehmen darin, wie ihm von seinem Vater bedeutet worden war, als dieser die auf einem Gartenbeete hervorragenden Mohnköpfe abschlug, und brachte die Stadt Gabii in seines Vaters Besitz. Tarquinius Superbus benutzte die Mittel, die ihm Steuern und Kriegsbeute einbrachten, zur Vollendung der Bauten, die von Tarquinius Priscus begonnen worden waren, der Abzugskanäle und des Kapitols mit dem dreifachen Tempel des Jupiter, der Juno und der Minerva. In einem Gewölbe desselben ließ er die sibylli-nischen Bücher verwahren, welche in Zeiten großer Bedrängnis von eigens dazu bestellten Priestern zu Rate gezogen wurden. Uber den Erwerb der sibyllinischen Bücher erzählt die Sage folgendes: Einst kam eine alte Frau zu dem König und bot ihm neun Bücher zu einem sehr hohen Preis an. Er fand den Preis übertrieben und wies sie

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 74

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 74 — 32. Die vier letzten römischen Könige. 1. Rncus tltarcius und Earquinfus -er ctlte. Ruch der vierte König, Kncus Marctus, vergrößerte die Stadt und ihr Gebiet durch glückliche Kriege gegen mehrere Nachbarstädte. Namentlich gründete er die Hafenstadt (Dftta an der Tibermündung. Sein Hach* folger, Tarquinius der Rite, ist durch große Bauten berühmt geworden. Er schmückte den Marktplatz, woraus die Volksversammlungen abgehalten wurden, mit hallen und Säulengängen. Zur öffentliche Kampfspiele zu wagen und zu Pferde legte er eine große Rennbahn an. Besonders aber verdankte ihm Rom die Kloaken, lange unterirdische Kanäle, durch die das Wasser und der Schmutz aus der Stadt in den Tiber geleitet wurden. Diese Gewölbe waren von so festem Mauerwerk, daß sie zum Teil noch jetzt unversehrt vorhanden sind. 2. Servius Tullius. Unter Ser vrus Tulllus, dem sechsten Könige, war die Stadt schon so groß, daß sie sich über sieben Hügel ausdehnte. titan nannte sie daher die Siebenhügelstadt. Servius umgab sie mit einer starken Mauer und erwarb ihr den Vorrang unter allen umliegenden Städten. Huch machte er sich durch eine zweckmäßige Einteilung des Volkes und durch Verbesserung des Kriegswesens um den Staat verdient. — Sem Ende war recht traurig. Er hatte seine Tochter an den Sohn des vorigen Königs, den jungen Tarquinius vermählt. Beide waren maßlos herrschsüchtig. Sie beschlossen daher, den alten Servius gewaltsam vom Throne zu stoßen. Eines Tages begab sich Tarquinius nach dem Hathause, begleitet von Anhängern, die er durch Geld und Versprechungen gewonnen hatte, und setzte sich auf den königlichen Stuhl, als wäre er der Herrscher. Servius, der das erfuhr, eilte herbei und wollte den frechen Thronräuber von seinem Sitze entfernen. Dieser aber stürzte den greisen König wütend die hohe Rathaustreppe hinab und schickte ihm Mörder nach, die ihn auf der Straße erstachen. Nun wurde Tarquinius von seinen Genossen zum Könige ausgerufen. 5. Tarquinius Superbus. wiet ar q ui nius durch frevelhafte Gewalt den Thron an sich gerissen hatte, so zeigte er sich auch als gewalttätigen übermütigen Herrscher. Daher erhielt er den Beinamen Superbus, d. i. der hochmütige. Das Volk behandelte er hart und willkürlich, und er legte ihm schwere Steuern und Frondienste auf. Angesehene Männer, deren Feindschaft ihm gefährlich werden konnte, ließ er umbringen; sogar seine eigenen verwandten schonte er nicht.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 75

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 75 - ?uch seine Sohne waren wilde ruchlose Menschen. Hls einst der König in den Krieg gezogen war, mißhandelte einer der Söhne Lucretka, eine edle Römerin, auf die schändlichste weise, so daß sie sich aus Der-Zweiflung das Leben nahm. Da aber folgte die Strafe. Denn jetzt *Iat ein Mann als Rächer auf, von dem es niemand vermutet hatte. Es war Brutus, ein verwandter des Königshauses, der bisher als blödsinnig gegolten hatte. Hber sein Blödsinn war kluge Verstellung gewesen, durch die er sich der Verfolgung des grausamen Königs ent= sogen hatte. Jetzt ließ er die Verstellung fahren, rief das Volk zu* lammen, erzählte ihm die sucretia widerfahrene Schmach, schilderte alle übrigen verbrechen der Carquinier und forderte die Römer auf, as verhaßte Joch abzuwerfen. So kam es zur (Empörung. Das Volk erklärte den König für immer seiner Herrschaft verlustig, verschloß ihm, «Is er nach der Stadt zurückeilte, die Tore und zwang ihn, mit seiner -jormlie in die Verbannung zu gehen (510 v. Chr.). — Carquinius war er letzte römische König. Die sieben Könige von Romulus bis auf £arquinius den hochmütigen hatten im ganzen 243 Jahre geherrscht. 33. Horn ein Freistaat. Porsenna. 1. Die Gründung der Republik, ^oratius Tocles. Nach der Vertreibung des (Earquintus wurde Rom ein 5reistaat (Rc* Pu b lik). Statt eines Königs regierten zwei Männer den Staat, die alle oahre neu gewählt wurden unbkonfuln hießen. Die ersten Konsuln toaien Brutus und (Tollatinus, der (Bemahl der £ucretia. Die Jjeue Republik hatte bald große Gefahren zu bestehen. Der verbannte ^arquinius begab sich zu dem Könige Porsenna, der nördlich von Rom herrschte, und beredete ihn zum Kriege gegen die Römer. Bald stand Porsenna mit starker Heeresmacht vor dem erschreckten Rom. Nur Oer Tiberstrom trennte ihn noch von der Stadt; eine hölzerne Brücke führte hinüber. Sicherlich wären die Zeinde über diese in die Stadt eingedrungen, hätte sie nicht ein Römer durch seine unglaubliche ^apferkeit aufgehalten, h o r a t i u s (E o c l e s hieß dieser Held. Mit chtoert und Schild stemmte er sich dem ganzen Heere porsennas so lange entgegen, bis hinter ihm die Brücke abgebrochen war. Hls sie fnblich mit Geprassel zusammenstürzte, warf er sich mit voller Rüstung m den Zluß hinab und schwamm unverletzt durch den Hagel der ihm Nachgesandten Pfeile an das andere Ufer, wo ihn seine Mitbürger mit Jubelgeschrei empfingen.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 71

1918 - Leipzig : Voigtländer
% vor ihren Herrn. Da fürchtete der alte Hirt, Remus könne ein Leid geschehen von der Hand seines Großvaters,' er entdeckte daher Romulus l^tnc Herkunft, eilte mit ihm zu Numitor und erzählte diesem alles. Rumitor war hocherfreut, als er seine Enkel wiedersah, die er längst tot geglaubt hatte. Die Jüngliilge aber beschlossen, an dem grausamen fimulius schreckliche Hache zu nehmen. Sie sammelten ihre Freunde Um sich, drangen in die Kömgsburg ein, erschlugen Amulius und setzten %eit Großvater wieder auf den Thron. Zum Lohne gab ihnen dieser jjt der Gegend, wo sie als Hirten gelebt hatten, ein Stück Land, damit iie dort eine Stadt erbauten. 3. Die Brüöer gründen Hont (753). Frisch machten sich nun Brüder ans Werk. Aus der ganzen Umgegend riefen sie Leute, um dem Bau teilzunehmen. So entstanden bald auf dem Palatinischen Hügel am linken Tiberufer zahlreiche Hütten aus Lehnt, die mit Schilf und Stroh kümmerlich gedeckt waren. Das war der Anfang der Ueuen Stadt. Aber wie sollte sie heißen? Darüber konnten die Brüder sich nicht einigen: ein jeder wollte die Stadt nach seinem Namen begannt haben. (Es kam zu heftigem Streite unter ihnen, in dem Remus ^schlagen wurde. Nun nannte Romulus die Stadt nach seinem Hamen ^ 0 m und herrschte in ihr als König. 30. König Homulus. 1. Der Haub der Sabinermneit. Die ersten Bewohner Hotns waren rohe wilde Männer; denn König Romulus gewährte, um kie Zahl seiner Untertanen rasch zu mehren, Aufnahme in die Stadt Qtten, die aus ihrer Heimat geflohen oder vertrieben waren, selbst ent* jaufnen Sklaven und Verbrechern. Aber nun fehlte es an Frauen. Da tondte der König in die Nachbarstädte, Jungfrauen für die Römer zur Ehe zu begehren. Doch alle wiesen den Antrag mit Verachtung zurück. Darüber entrüstete sich Romulus und beschloß, mit List und Gewalt sein vorhaben durchzuführen. (Er machte bekannt, daß an einem Fest» *age herrliche Kampfspiele in Rom sollten veranstaltet werden. Das {o&te die Bewohner der umliegenden Orte mächtig herbei. Besonders Öon dem Nachbarvolke der Sabiner erschienen zahlreiche (Bäste mit Leibern und Kindern. Als die Spiele begonnen hatten und alle neu= gierig zuschauten, da stürzten auf ein gegebenes Zeichen die römischen 3ünglinge in die Haufen der Zuschauer, ergriffen die Jungfrauen und rjren sie mit sich fort nach ihren Häusern. Die beraubten (Eltern aber Een jammernd in die Heimat zurück.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 91

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 91 — Auch seine Söhne waren wilde ruchlose Menschen. Als einst der König in den Krieg gezogen war, mißhandelte einer der Söhne Lucretia, eine edle Römerin, auf die schändlichste Weise, so daß sie sich aus Verzweiflung das Leben nahm. Da aber folgte die Strafe. Denn jetzt trat ein Mann als Rächer auf, von dem es niemand vermutet hatte. Es war Brutus, ein Verwandter des Königshauses, der bisher als blödsinnig gegolten hatte. Aber sein Blödsinn war kluge Verstellung gewesen, durch die er sich der Verfolgung des grausamen Königs entzogen hatte. Jetzt ließ er die Verstellung fahren, rief das Volk zusammen, erzählte ihm die Lucretia widerfahrene Schmach, schilderte alle übrigen Verbrechen der Tarquinier und forderte die Römer auf, das verhaßte Joch abzuwerfen. So kam es zur Empörung. Das Volk erklärte den König für immer seiner Herrschaft verlustig, verschloß ihm, als er nach der Stadt zurückeilte, die Tore und zwang ihn, mit seiner Familie in die Verbannung zu gehen (510 v. Chr.). — Tarquinius war der letzte römische König. Die sieben Könige von Romulus bis aus Tarquinius den Hoffärtigen hatten im ganzen 248 Jahre geherrscht. ^2. Hom ein Freistaat, porsenna. z 1. Die Gründung der Republik. Horatlus Cocles. Nach der Vertreibung des Tarquinius wurde Nom ein Freistaat (Republik). Statt eines Königs regierten zwei Männer den Staat, die alle Jahre neu gewählt wurden und Konsuln hießen. Die ersten Konsuln waren Brutus und Collatinus, der Gemahl der Lucretia. Die neue Republik hatte bald große Gefahren zu bestehen. Der verbannte Tarquinius begab sich zu dem Könige Porsenna, der nördlich von Rom herrschte, und beredete ihn zum Kriege gegen die Römer. Bald stand Porsenna mit starker Heeresmacht vor dem erschreckten Rom. Nur der Tiberstrom trennte ihn noch von der Stadt; eine hölzerne Brücke führte hinüber. Sicherlich wären die Feinde über diese in die Stadt eingedrungen, hätte sie nicht ein Römer durch seine unglaubliche Tapferkeit aufgehalten. Horatins Cocles hieß dieser Held. Mit Schwert und Schild stemmte er sich dem ganzen Heere Porsennas so lange entgegen, bis hinter ihm die Brücke abgebrochen war. Als sie endlich mit Geprassel zusammenstürzte, warf er sich mit voller Rüstung in den Fluß hinab und schwamm unverletzt durch den Hagel der ihm nachgesandten Pfeile an das andere Ufer, wo ihn seine Mitbürger mit Jubelgeschrei empfingen. * 2. Mucius Scavola. Nun schloß Porsenna die Stadt mit seinem

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 90

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 90 — Die vier letzten römischen Könige. 1. Ancus Marclus und Tarquinius der Alte. Auch der vierte König, Ancus Marcrus, vergrößerte die Stadt und ihr Gebiet durch glückliche Kriege gegen mehrere Nachbarstädte. Namentlich gründete er die Hafenstadt Dftta an der Tibermündung. Sein Nachfolger, Tarquinius der Alte, ist durch große Bauten berühmt geworden. Er schmückte den Marktplatz, worauf die Volksversammlungen abgehalten wurden, mit Hallen und Säulengängen. Für öffentliche Kampfspiele zu Wagen und zu Pferde legte er eine große Rennbahn an. Besonders aber verdankte ihm Rom die Kloaken, lange unterirdische Kanäle, durch die das Wasser und der Schmutz aus der Stadt in den Tiber geleitet wurden. Diese Gewölbe waren von so festem Mauerwerk, daß sie zum Teil noch jetzt unversehrt vorhanden sind. . 2. Servius Tullius. Unter Servius Tu llrus, dem sechsten Könige, war die Stadt schon so groß, daß sie sich über sieben Hügel ausdehnte. Man nannte sie daher die Siebenhügelstadt. Servius umgab sie mit einer starken Mauer und erwarb ihr den Vorrang unter allen umliegenden Städten. Auch machte er sich durch eine zweckmäßige Einteilung des Volkes und durch Verbesserung des Kriegswesens.um den Staat verdient- — Sein Ende war recht traurig. Er hatte seine Tochter an den Sohn des vorigen Königs, dm Prinzen Tarquinius, vermählt. Beide waren unbändig herrschsüchtig. Sie beschlossen daher, den alten Servius gewaltsam vom Throne zu stoßen. Eines Tages begab sich Tarquinius nach dem Rathause, begleitet von Anhängern, die er durch Geld und Versprechungen gewonnen hatte, und setzte sich auf den königlichen Stuhl, als wäre er der Herrscher. Servius, der das erfuhr, eilte herbei und wollte den frechen Thronräuber von seinem Sitze entfernen. Dieser aber stürzte den greisen König wütend die hohe Rathaustreppe hinab und schickte ihm Mörder nach, die ihn auf der Straße erstachen. Nun wurde Tarquinius von feinen Genossen zum Könige ausgerufen. 3. Tarquinius Superbus. Wie Tar quini us durch frevelhafte Gewalt den Thron an sich gerissen hatte, so zeigte er sich auch als gewalttätigen übermütigen Herrscher. Daher erhielt er den Beinamen Superbus, d. i. der Hoffärtige. Das Volk behandelte er hart und willkürlich und legte ihm schwere Steuern und Frondienste auf. Angesehene Männer, deren Feindschaft ihm gefährlich werden konnte, ließ er umbringen; sogar seine eigenen Verwandten schonte er nicht.

8. Geschichtsbilder - S. 50

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 50 - dichtes, den dritten Gegner, der schwer verwundet herbeikeucht, zu Boden $u strecken. Die Albaner unterwarfen sich der römischen Herrschaft. Stolz kehrte der Sieger mit den Rüstungen der drei Curiatier an der Spitze des frohlockenden Heeres nach Rom zurück. Als seine Schwester unter den Siegeszeichen ihres Bruders auch den 2i)affenrock erblickte, den sie selbst sür ihren Bräutigam gewirkt hatte, brach sie in lautes 82einen aus. Das erbitterte den wilden Jüngling auss höchste. Er zog sein Schwert und stieß sie nieder mit den Worten: „Fahr hin, Unwürdige, die du deines Vaterlandes vergessen kannst. So ergehe es jeder Römerin, die einen Feind betrauert!" Der Schwestermörder wurde vor Gericht zum Tode verurteilt. Allein der arme 5ater, der zu drei Bindern jetzt auch sein letztes verlieren sollte, nahm seine etzte Zuflucht zum Volke, und dieses übte das Recht der Begnadigung. Doch mußte der Mörder unter einem Galgen hindurch gehen, zum Zeichen, daß er die Todesstrafe verdient habe. Die Albaner trugen sehr ungern das Joch der Römer. Als sie die ge-schworne Treue durch Verrat brachen, zerstörte Tullus die Stadt Alba gänzlich und versetzte ihre Einwohner nach Rom. — Karte Ui. Durch die neue Hafenstadt Ostia an der Tibermündung wurde /bet Handel Roms bedeutend erhöht. — j Skizze vom alten Rom. Zwischen Capitolinus und Palatinus lag der / . /

9. Geschichtsbilder - S. 52

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 52 — Obigen, brauchten aber nicht mit ins Feld zu ziehen. Das Ende dieses verdienstvollen Königs war ein schreckliches. Seine Tochter Tullia war an einen Sohn des vorigen Königs, den Prinzen T a r q u i n i u s, vermählt. Beide waren unbändig herrschsüchtig. Eines Tages begab sich Tarquinius, begleitet von Anhängern, die er durch Geld oder Versprechungen gewonnen hatte, nach dem Rathause und setzte sich als Herrscher auf den königlichen Stuhl. Servius eilte herbei und wollte den frechen Thronräuber entfernen. Dieser aber stürzte den greisen König die hohe Rathaustreppe hinab und schickte ihm Mörder nach. Nun wurde Tarquinius von seinen Genossen zum Könige ausgerufen. 18. Tarquinius Superbus. Tarquinius Superbus vollendete den Bau des Capitols auf dem Cavito-linus (Planskizze). r Auf einem Berge unweit der latinischen Küste lag Ardea (Kartehl); es konnte nur durch Aushungerung bezwungen werden. Jenseit des Tiber im Lande der Etrusker lag Clusium,wo Porsenna herschte. 1. Gewaltherrschaft. Capitol. — Wie Tarquinius durch srevel-hafte Gewalt den Thron an sich gerissen hatte, so zeigte er sich auch in seiner Regierung gewaltthätig und übermütig. Deshalb erhielt er den Beinamen Superbus, d. i. der Hoffärtige. Das niedere Volk behandelte der König hart; er legte ihm schwere Steuern und Frondienste auf. Angesehene Männer, deren Feindschaft ihm gefährlich werden konnte, beraubte er ihres Vermögens und schickte sie in die Verbannung oder ließ sie umbringen. Sogar seiner eigenen Verwandten schonte er nicht. Er unterwarf die ganze Landschaft Latium der römischen Herrschaft. Auf dem kapitolinischen Hügel baute er das K a p i t o l, einen großartigen Tempel der höchsten Götter (Jupiter, Juno, Minerva), der von nun an stets als der heilige Mittelpunkt des römischen Reiches betrachtet wurde. In diesem Tempel wurden die sogenannten sibyllinischen Bücher niedergelegt, welche in griechischer Sprache Weissagungen über Roms Schicksal enthielten. Tarquinius erwarb dieselben von einer alten Seherin oder Sibylle. Sie wurden bei allen wichtigen Ereignissen als Aussprüche der Gottheit zu Rate gezogen. 2. Die Vertreibung des Tarquinius und das Ende der Königsherrschaft 510. — Des Königs Söhne waren ruchlose Menschen, die Ehre und Sitte ohne Scheu verletzten. Als einst der König gegen die benachbarte Stadt Ardea (Karte Hi) gezogen war, mißhandelte sein Sohn Sextns die edle Römerin Lucretia aus die schändlichste Weise, so daß diese sich aus Verzweiflung das Leben nahm. Da trat Junius Brutus als

10. Die Weltgeschichte - S. 91

1835 - Mainz : Kupferberg
T r a j a n u s. Com rii o d « s. 91 n.c.t. 13) M- V. Trajanus aus Spanien, von Nerva adoptirt, 97. gerecht und milde — Optinms, stellt das Ansehen des Senats und die Rechte der Bürger wieder der, sorgt sür die Stadt und Provinzen; aber Christenvcrfolgnng. Decébalas wird besiegt, Dacicn römische Provinz (Brücke über die Donau, 106. Columna Trajana), auch die Parthcr geschlagen, Babplon und Ktesiphon unterworfen (Brücke über den Tigris). Trasan stirbt zu Selinns in Cilicien (folieìor Angusto, melior 117. Trajano ). 14) Ael. Adrianus, für das Wohl des Staats besorgt; seine Fußreisew: nach Britannien (Pikten-Mauer), Gallien (Bauwerke rc.), Spanien, Griechenland, Afrika rc.; aber durch Ruhmsucht ungerecht (Artemidorns verbannt). Die von neuem empörten Juden durch Jul. Severus bezwungen, Aelia 135. Capitolina; Hadrian stirbt 138, begraben in der von ihm erbauten Engelsburg (moles). 15) A. Antoninus Pius, von Adriauus adoptirt, gerecht 138. und milde, unermüdet thätig für Nothleidende. Vater der Menschen. 16) ilf. Aurelias Philosnphus, von Antoninus adoptirt 161. init L. Verus', Die Parthcr glücklich besiegt (165) ; aber die Markomannen dringen wiederholt über die Donau (des Aure- lins Gefahr am Gran); er sucht Ordnung im Reiche hcrzu- stellen C feine Rechtspflege ), stirbt zu Sirmiuin. 170, 17) Gommo da s, des Aurelius Sohn , treibt unsinnige Tollheiten (Thierhetzen rc.) bei der Armseligkeit des Senats, ermordet. 102. 3. Soldaten- und Gegen kaiser bis zur T Hei- lung des Reichs, von 192—395. - S0 rote die Prätorianer, so reißen jetzt immer mehr die Legionen in den Provinzen das Recht an sieh, die Kaiser zu wählen, und die Bestätigung des römischen Senats bleibt nur eine leere Form. Das wankende Reich bat mit den Ant0ninen feine letzten Stützen verloren; es folgt eine selten unterbrochene Reihe von elenden Tyran- nen, die bei den sich wiederholenden inneren Unruhen und Kriegen, bei den immer nachdrücklicheren Einfällen der
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